In 18 Jahren als Hochzeitsplanerin habe ich viel erlebt. Wunderschöne Trauungen, Freudentränen, magische Überraschungen – aber auch einen wiederkehrenden Störfaktor: Gäste, die zu spät kamen.
Nicht aus Böswilligkeit. Sondern aus Unachtsamkeit.
„Das Paar merkt das doch eh nicht“, sagen manche. Oder: „Ich dachte, es geht sowieso später los.“
Aber das stimmt nicht.
Fast jede Minute eines Hochzeitstags ist durchdacht:
Wenn Gäste zu spät kommen, verpassen sie nicht nur diese magischen Momente – sie stören sie.
Ein offenes Hereinkommen während der Zeremonie zieht Blicke ab. Ein leises „Hallo“ unterbricht eine tränenreiche Rede. Und ein verspätetes Eintreffen beim Dinner bringt Unruhe in ein sorgfältig choreografiertes Timing.
Wer pünktlich erscheint, zeigt Respekt. Für das Brautpaar. Für den Moment. Für all die Mühe, die hinter diesem Tag steckt.
Es heißt: „Ich nehme Euer Ja-Wort ernst.“
„Ich bin da – voll und ganz.“
Natürlich – es gibt Ausnahmen. Ein Stau, eine Panne, ein Notfall. Das versteht jede*r.
Aber wer seine Anreise nicht plant, 15 Minuten Verspätung locker hinnimmt oder „noch schnell tankt“, der unterschätzt, worum es bei einer Hochzeit wirklich geht.
Deshalb ist meine Bitte – nein: mein Appell – an alle Gäste:
Kommt lieber 15 Minuten zu früh als 5 Minuten zu spät. Bleibt kurz im Auto sitzen, atmet durch, schaut Euch um.
Denn: Pünktlich sein ist kein Stilmittel – es ist ein stilles Zeichen von Liebe.
Wenn du bald Gast auf einer Hochzeit bist – plane deine Anreise großzügig.
Und wenn du selbst heiratest: Teile diesen Beitrag gerne mit euren Gästen.
Für mehr Wertschätzung. Für mehr Achtsamkeit.
Fotos: Marlen Mieth Julia Winkler